Heizung vs. Verkehr

Zwei Themen werden derzeit in den Medienberichten sehr unterschiedlich dargestellt, obwohl es doch eigentlich fast um dasselbe geht. Heizöl und Diesel sind mehr oder weniger das Gleiche, doch Ölheizung und Dieselfahrzeuge werden in den Medienberichten nicht so behandelt. Steht beim Verbot der Ölheizung der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die CO2-Einsparung im Vordergrund, so geht es bei der Dieseldebatte immer um Emissionen und Umweltbelastung. Ob damit die Bevölkerung bewusst oder unbewusst irritiert wird, möchte ich nicht beurteilen. Sicher ist aber, dass man eigentlich beide Arten der Verwendung dieses Kraftstoffes gleich behandeln sollte. Es ist ein fossiler Brennstoff, der begrenzt zur Verfügung steht und bei der Verbrennung werden CO2 und andere Emissionen freisetzt. Der Unterschied zwischen Heizung und Verkehr liegt lediglich in der Menge und der Art der Verwendung von Diesel bzw. Heizöl.

Die Politik ist sich einig, über kurz oder lang will man Ölheizungen verbieten (pers. Anmerkung: Dies ist wahrscheinlich genauso sinnvoll und zielführend wie das Verbot der Glühbirnen). Betrachten wir dieses Verbot mal etwas näher. Ein normales Einfamilienhaus mit einer Ölheizung verbraucht ca. 500 bis 1000 Liter Heizöl pro Jahr. Ein LKW verbraucht durchschnittlich ca. 30 l/100 km Diesel. Bei einer Fahrleistung von ca. 75 000 km pro Jahr ergibt das einen Gesamtverbrauch von mehr als 22 000 Litern Diesel (Quelle Umweltbundesamt 2016). Auch wenn man nun mit den Zahlen, je nach Quelle etwas jonglieren kann, bleiben die wesentlichen Dimensionen gleich: Ein LKW entspricht 20 oder mehr häuslichen Ölheizungen. Zählen Sie das nächste Mal die LKW auf der Autobahn und rechnen sich aus wie viele Ölheizungen man vergleichsweise verbieten müsste.

In Bezug auf Emissionen schneidet der Verkehr natürlich wesentlich schlechter ab als die Ölheizung und was den Wirkungsgrad betrifft, beträgt dieser bei Dieselmotoren 35 bis 45 % und bei Ölfeuerungen 90 bis 95 %. Derzeit werden über 80% des Erdölverbrauchs in Österreich für den Verkehr aufgewendet.

Anhand dieser Tatsachen wäre es doch nur naheliegend, so rasch als möglich beim Sektor Verkehr auf die Bremse zu treten anstatt das Heizen mit Öl rigoros zu verbieten,

meint Ihr

Lu Unteregger

WTG-Obmann

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