DI Gralapp, Update TRGI 2018 - neues Berechnungsverfahren für raumluftabhängige Feuerstätten

Wöhler Innovationsforum 2018

Die Berechnung für die Verbrennungsluftversorgung von raumluftabhängigen Feuerstätten über Undichtheiten der Gebäudehülle wurde in Deutschland neu geregelt. Die europäische Norm für Überdruckabgasleitungen lässt nun höherer Leckagen zu. Die Formel von 4 m3 Verbrennungsluft pro kW ist bei Festbrennstofföfen nicht geeignet. Generell dürfen nur Räume für den Luftverbund mitgerechnet werden, wo auch Fenster, Türen etc. vorhanden sind. Gebäude mit einer Errichtung vor 2002 werden mit 3,0fachem Luftwechsel gerechnet. Neuere Gebäude sind hier meist unter 1,0 oft sogar unter 0,5, was bedeutet, dass sehr wenig Luft in das Haus gelangt. Gebäude müssen undichter gemacht werden, damit für die raumluftabhängigen Feuerstätten genügend Verbrennungsluft nachströmen kann. Am besten geeignet sind ALD in Fenstern. Diese sind sehr klein und werden an Stelle der Dichtung eingesetzt.

Alternativ kann eine Überstromdichtung (ÜSD) eingesetzt werden. Beim neuen Berechnungs-Verfahren wird an Stelle der kW-Berechnung der Luftvolumenstrom eingesetzt. Bei Speicherfeuerstätten muss beachtet werden, dass die auf dem Typenschild angeführte Leistung jene ist, die an den Aufstellungsraum abgegeben wird. Die Leistung und der Luftbedarf ist aber enorm, da die aufgelegte Brennstoffmenge über eine lange Zeit verbrannt wird und für die gesamte Dauer Verbrennungsluft nachströmen muss. Bei der Durchführung der Berechnung sollte der Nutzer der Wohnung miteinbezogen werden, damit dieser die notwendige Maßnahme auch mitträgt.

Rainer Albus, Dichtheitsprüfung von Abgasanlagen

In Deutschland werden bei konzentrischen Abgasanlagen in der Sanierung nur die Innenrohre auf Überdruck geprüft. Überdruckabgasleitungen im Freien müssen wegen der Gefahr von Korrosion geprüft werden. Neu errichtete Unterdruckabgasanlagen (Bezeichnung in Deutschland als Schornsteine) werden nur auf Konformität und Kenn-zeichnung (Typenschild) geprüft. Es erfolgt keine Dichtheitsprüfung. Nach EN1443 wird es bei der Kennzeichnung der Abgasanlagen einen Zusatz beim Abstand zu brennbaren Bauteilen (a-l) geben, wo aus der Tabelle ersichtlich ist, wie der Abstand zu handhaben ist. In den Fußnoten kann angeführt sein, ob eine Hinterlüftung zwingend erforderlich ist, oder ob der Hohlraum ausgefüllt werden kann. Die UV-Beständigkeit von Kunststoffrohren ist sehr wichtig. In Deutschland werden Überdruckabgasanlagen nicht wiederkehrend geprüft. Mit einem Druckprüfgerät kann auch die Dichtheit der Feuerstätte überprüft werden. Hier haben sich in der Praxis schon große Undichtheiten bei Brennwertanlagen gezeigt, wo es zu Rauch-gasaustritt gekommen ist. Die Hauptursache war, dass die Kessel nicht gereinigt waren. Darum verpflichten alle Hersteller zur jährlichen Reinigung von Brennwertkesseln jeglicher Art.

Dr. Schmidla Energie Agentur NRW, EU-Gebäuderichtlinie

Der Klimawandel findet tatsächlich statt auch wenn führende Politiker wie Donald Trump dies in Frage stellen. Der IPCC Synthesebericht von 2014 zeigt, dass die Klima-Ziele 2020 nicht erreicht werden können. 1992 gab es eine Klimarahmenkonvention deren Ratifizierung erfolgte in Rio de Janeiro von 154 Staaten. 1997 kam es zur Verpflichtung der Treibhausgasminderung in Kyoto. 2015 war dann der größte Schritt, die Verbindlicherklärung in Paris, die von155 Staaten unterzeichnet wurde. Auf Basis der EU Gebäuderichtlinie müssen die nationale Gesetzgebungen diese im Land umsetzen. Die Ziele sind sehr ambitioniert (Bsp Deutschland bis 2050 eine Minderung von 80 % der Treibhausgase). Es ist jetzt wichtig, den Gebäudestandard nicht nur im Neubau sondern auch bei den Bestandsgebäuden zu erhöhen. In Deutschland sind 8,7 Mio Gas- und 5 Mio Ölkessel im Heizwertbetrieb im Einsatz. Die EU Gebäuderichtlinie wurde 2002 erlassen und in Deutschland 2010 in nationales Recht umgesetzt. Eine weitere ist für 2018 in Plan. Das EnEG (Energie- Einspargesetz), EnEV (Energie-Einsparverordnung) und EEWärmeG (Erneuerbaren Energie-Wärmegesetz) wurde in Kraft gesetzt und sollen so die Erfüllung der Ziele ermöglichen. Die EU Gebäuderichtlinie (novelliert) hat das Leitmotiv „Energieeffizienz an erster Stelle“. Maßnahmen in Deutschland sind die Modernisierung der Gebäude-technische Systeme, eine langfristige Renovierungsstrategie, Ladestationen für E-Mobilität, ein Intelligenzindikator als neues Kennzeichen für Gebäude und die Ermittlung des Gesamt-Energieverbrauches von Gebäuden. Leider fahren hier Bund und Länder nicht immer denselben Kurs. Es wird auch Mindestanforderungen an Wärmepumpen bezüglich der Arbeitszahl und an die Fernwärme geben. 

Kommunikation und Konfliktmanagement,  Rainer Lechtenfeld

Kommunikation erfolgt nicht nur verbal. Zuhören, Mimik und Gestik gehören auch dazu. Kommunikation ist ein grundlegendes Bindemittel zwischen Menschen, das auf Wechselseitigkeit beruht (Aktion und Reaktion). Es dient dem Austausch von Informationen und Gefühlen. Das Gelingen ist von allen Beteiligten abhängig. Sich immer sich selber zu hinterfragen ist nicht gut. Das Schlagwort heißt: „authentisch sein“, denn eine künstliche, steife öffentlich Haltung präsentiert das Anliegen denkbar schlecht. Es ist auch wichtig respektvoll mit seinem Gesprächspartner umzugehen. Wo bei vielen der Fehler liegt ist darin begründet, dass zu wenig oder gar nicht auf das geachtet wurde was gesagt wurde. Es wird zu viel interpretiert und angenommen. Hier ist es besser bei Unklarheiten zu hinterfragen. Konflikt bedeutet auch, dass Probleme interpretiert werden, die oft mit einer einfachen Frage gelöst werden könnten. Die Kommunikation begleitet den Menschen ein Leben lang. Der Nährboden von Konflikten ist, dass zu wenig Fakten nachgefragt werden. Die Arbeitsanweisungen sollen kurz und klar sein. Weniger Worte sind oft mehr. Bei Politikern beobachtet man das Gegenteil. Sie sprechen 30 Minuten ohne eine Aussage zu treffen, was aber gewollt ist. Mimik macht 55 Prozent der Kommunikation aus, 26 Prozent entfallen auf die Stimme, 19 Prozent auf den fachlichen Inhalt. Das ergibt einen Anteil der Körpersprache an der Kommunikation von 81 Prozent.  eine Aussage wird nicht besser, wenn diese wiederholt oder lauter gemacht wird.  Schäden, die  durch eine misslungene Kommunikation ausgelöst werden können sind: innere Kündigung, Mobbing, Reibung, schlechte Ergebnisse, keine innere Motivation der Mitarbeiter. Missverständnisse sind oft auf falsche Informationen und Interpretationen zurückzuführen. Eine Grundregel für Kommunikation lautet: gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden, einverstanden ist nicht getan. Die Kommunikation funktioniert meist auf drei Ebenen. Es ist wichtig, dass alle Teilnehmer sich auf derselben Ebene befinden. Es ist daher notwendig, dass jemand „herunterkommt“ oder auch jemand „nach oben steigt“. Hier sei auch die Kommunikation einer Mutter mit einem rebellischen Kind genannt (Eltern-ICH, Erwachsenen-ICH, Kinder-ICH).

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